Sonntag, 30. Oktober 2011

help me

Wir stehen an der Bushaltestelle, Arm in Arm. Er hält meine Hüften, ich habe meine Arme um seinen Hals gelegt. Es regnet leicht, doch es stört mich nicht. Ich schaue tief in seine Augen, doch sie sind leer, kalt, ausdruckslos. Er atmet schwer und ich spüre die Trauer in ihm und weiß, dass nicht nur Regentropfen seine Wangen hinunterfließen. Ich ohrfeige mich selbst innerlich für meine Dummheit, die mich immer wieder dazu bringt, dumme Sprüche zu machen, ihn damit eifersüchtig zu machen, ihn zu verletzen, obwohl ich es eigentlich gar nicht will. Ich weiß, dass es ihm nicht gut geht und doch kann ich es nicht lassen. 
Wie kann soetwas sein? Was ist das? Bin ich einfach nur bösartig? Warum kann ich nicht anders, warum kann ich mich nicht beherrschen, warum tue ich ihm immer wieder weh, obwohl er alles ist, was ich habe? Jedes Mal wieder, brennen in mir diese Fragen. Ich muss stark sein, ich muss damit aufhören. Es geht ihm ohnehin schlecht und ich mache es nur noch schlimmer. Gerade jetzt, wo es doch die schlimmste Zeit für ihn im Jahr ist, muss ich für ihn da sein.

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